Atmen, ein Singen und Bewegen. Reiner Rhythmus. Rilke zaubert aus und mit dem Atem ein unsichtbares Gedicht, das erst im rhythmischen Gesang des Herzens erscheint. Das Ein- und Ausatmen dieses Gedichts entspricht dem Herzzyklus und findet in ihm seine stete Vollendung. Da das Gedicht selbst Atmung ist, besteht es aus einer substanzlosen Substanz, die sich zugleich im sprechenden Ich und im selbstlosen Selbst widerspiegelt, im Göttlichen, in der Buddha-Natur.
Das Buch "Das Geheimnis der goldenen Blüte" entstammt einem esoterischen Kreis in China und ist einer der zentralen Texte des Taoismus. Lange Zeit wurde es mündlich überliefert, schließlich auch handschriftlich. Thomas F. Cleary, amerikanischer Schriftsteller und Übersetzer buddhistischer, daoistischer, konfuzianistischer und muslimischer Klassiker, übersetzte das Buch 1991.
Morgen geht's los! Das nächste Ausbildungswochenende steht kurz bevor. Die Hundstage sind vorbei, ein frischer Wind weht durch meine Räume, gibt einen schnelleren Rhythmus vor als in den letzten Wochen und treibt mich an den Schreibtisch. Ich wühle in meinen Unterlagen und Erinnerungen, um, eingestimmt auf das lang zurückliegende Ausbildungswochenende, einen Artikel darüber zu schreiben.
Die Pranas (der Atem und die anderen) stritten um die Spitzenstellung der
Sinnesfunktionen (ich bin der Bessere). Es sind die fünf Sinne Sprache (Rede, Stimme), Gesichtsinn (Auge), Gehör (Ohr), Verstand (Denken) und Atem
beteiligt. Sie entscheiden den Streit, indem jeder ein Jahr in der Ferne
verbringen und so auf seine Unentbehrlichkeit hin geprüft werden soll.
Untätig sitze ich mit meinen Notizen zum Satya-Yoga Wochenende vor dem Computer. Meine Sinne sind ganz in Erwartung des sich nähernden Gewitters. Ich spüre die feuchtwarme Luft auf meiner Haut, rieche den himmlischen Duft des sich ankündigenden Sommerregens, lausche dem Grollen und mein Blick verliert sich in den ehrfurchtgebietenden Wolken. Ein leichter Windhauch stillt meine Sehnsucht nach kühler Luft, spielt mit meinen Notizblättern, schenkt mir frischen Atem. Los geht‘s!
Was für ein Wochenende! Die wunderbare Frühlingssonne wärmte mein Herz und weckte die Schwimmerin in mir. Jedes Jahr freue mich auf meine erste Begegnung mit dem Wasser. Aber wo können Wasserfrauen wie ich um diese Jahreszeit und in dieser Region unter freiem Himmel schwimmen?
Der erste Tag im Februar schenkte mir einen wundervollen Monduntergang. Prall und rund erschien mir der Mond, als ich morgens zum Sonnengruß das Fenster gen Westen öffnete. Welch erhabener Anblick!