Lyrik · 21. Dezember 2018
Atmen, ein Singen und Bewegen. Reiner Rhythmus. Rilke zaubert aus und mit dem Atem ein unsichtbares Gedicht, das erst im rhythmischen Gesang des Herzens erscheint. Das Ein- und Ausatmen dieses Gedichts entspricht dem Herzzyklus und findet in ihm seine stete Vollendung. Da das Gedicht selbst Atmung ist, besteht es aus einer substanzlosen Substanz, die sich zugleich im sprechenden Ich und im selbstlosen Selbst widerspiegelt, im Göttlichen, in der Buddha-Natur.